Bei der folgenden Generalversammlung am 19. November 1968 wurde der Beschluss gefasst, mit den direkten Vorbereitungen zur Gründung des Spielmannszuges zu beginnen. Eine Abordnung reiste wenig später nach Limburg, um dort die notwendigen Instrumente einzukaufen. Als Ausbilder und Stabführer konnte der Konrektor Hans Gerd Wiemler verpflichtet werden. In der ersten Übungsstunde unterwies er 49 Interessenten in der Handhabung der Trommeln und Flöten.
Nun galt es, möglichst schnell über die Anfangsschwierigkeiten hinwegzukommen und eine erste Melodie einzuüben. Hierfür wurde der Marsch „Glück auf“ ausgewählt, der auch in relativ kurzer Zeit beherrscht wurde. Zum 25. Dienstjubiläum des damaligen Bürgermeisters Alois Hastrich, am 22. Juni 1970, stellte sich der junge Zug erstmals der Öffentlichkeit vor.
Der nächste Auftritt sollte beim Schützenfest in Kaden stattfinden. Hierfür musste das Marschieren in Formation geübt werden. Mit unendlicher Geduld korrigierte der damalige Wehrführer Helmut Kuhn hierbei immer wieder die Richtung und den Abstand der einzelnen Glieder, bis es schließlich klappte und der Festzug als erster Auswärtserfolg gefeiert werden konnte.
1971 stellte der Spielmannszug sein Können auf Wettstreiten in Niederelbert und Langendernbach unter Beweis und wurde auf Anhieb sehr gut bewertet. Besonders zu erwähnen ist die Teilnahme an den Bundeswertungsspielen 1980 in Hannover, bei denen der Spielmannszug einen hervorragenden dritten Platz belegen konnte. Am 10. Juni 1973 trat der Spielmannzug zum ersten Mal am Schützenfest in Leuzbach-Bergenhausen auf. Der Festzug und das anschließende Ständchen waren große Erfolge. Am gleichen Tag noch wurde der Zug vertraglich zu den Jubiläumsfeierlichkeiten des Schützenvereins im nächsten Jahr verpflichtet.
Es folgten Teilnahmen an Feuerwehrfesten, Fastnachts- und Kirmeszügen, Ständchen zu Jubiläen und Hochzeitsfeiern, wobei die Brandscheider Spielleute regelmäßig mit großem Applaus bedacht wurden. Es überraschte immer wieder, dass das relativ kleine Dorf Brandscheid einen Musikzug von zeitweilig mehr als 50 Aktiven aufbieten konnte. In der Tat war dies auch nur möglich, da aus einzelnen Familien mehrere Mitglieder gleichzeitig aktiv mitwirkten. Und dies ist auch heute noch so. Der Spielmannzuge besteht zurzeit aus 27 aktiven Spielleuten unter der Leitung von Stabführerin Shona Knipprath.
Längst ist der Spielmannszug eine feste Einrichtung innerhalb der Feuerwehr, integriert in das Ortsgeschehen, geschätzt und gern gesehen bei Festen und Feiern. Dies alles ist dem unermüdlichen Einsatz und der intensiven Arbeit der Spielleute in den Übungsstunden zu verdanken.
So erfüllt sich der Wunsch des damaligen 1. Vorsitzenden Heinrich Schäfer:
„Übernehmt unser Erbe als Verpflichtung! Führt weiter, was wir aufgebaut haben.“